Olav Hamelijnk

"Vom Hausoberer zum Oberhausener"

Bitte stelle dich vor:

Mein Name ist Olav Hamelijnk, da ist auch dieses "ij" drin, ist also holländisch. Mein Geburtsjahr war - wir haben ja gerade das Pfingstfest 2018 - als es das letzte Mal Pfingstferien gab, also im Jahr 1966. Ich bin in Den Haag, Holland geboren.

 

Größe:

Ich glaube 1,73 Meter.  Ich habe mich ewig nicht mehr gemessen, aber im Pass steht 1,73 Meter.

 

Lebenslauf:

Also ich bin 1985 in den Orden der Herz Jesu Priester eingetreten und meine Weihe war 10 Jahre später im Jahr 1995.

 

Wo hast du bereits gewirkt und wie bist du schließlich nach Oberhausen gekommen?

Zunächst war ich Jugend - und Schulseelsorger im Emsland, das habe ich neun Jahre gemacht. Dann habe ich 2 Jahre eine Ausbildung in Rom gemacht für Theologie des Ordenslebens, weil ich dann nämlich anschließend für 4 1/2 Jahre in der Ordensausbildung in unserem Kloster in Freiburg  tätig war, also als  Novizenmeister und Ausbildungsverantwortlicher. Vor der Ausbildung war ich noch ein halbes Jahr in Brasilien um mich auf diese kommende Aufgabe vorzubereiten. Danach war ich 6 Jahre Hausoberer  in unserem Kloster in Handrup.

Und dann wurde ich sozusagen vom Hausoberer zum Oberhausener, weil mein Vorgänger Stefan Tertünte weggegangen ist  und ich es mir auch gut vorstellen konnte hierhin zu kommen um schwerpunktmäßig im ökumenischem Kirchenzentrum zu arbeiten und hier in der Gemeinde ein bisschen mitzuhelfen.

 

Gut, dann ist die Frage zu deinen Aufgabenschwerpunkten ja auch schon beantwortet.

Ja, meine Aufgabenschwerpunkte sind eben das ökumenschische Kirchenzentrum, dann arbeite ich ordensintern noch an der Ordenszeitschrift  und mache noch ein paar Sekretariatsarbeiten für unseren Orden. Was ich auch gerne mache ist der Dienst der geistlichen Begleitung, also das Leute, die über ihr religiöses Leben sprechen wollen, zu mir kommen können - und das auch in regelmäßigen Abständen tun. Und wie gesagt helfe ich auch ein bisschen in der Gemeinde mit.

 

Wie kamst du auf die Berufung zum Seelsorger?

Meine eigene Messdienerzeit und die Jugendarbeit hat mir einfach gefallen und fromm war ich auch und dann dachte ich, dass ich es auch probieren kann Priester zu werden. Ich habe dann den Orden kennengelernt und  dann wollte ich doch lieber in einer Ordensgemeinschaft leben als Pastor oder Priester in einem Bistum zu werden.

 

Warst du früher als Kind oder Jugendlicher aktiv , du hast ja gerade schon die Messdiener erwähnt?

Ja, ich war Messdiener und habe auch echt viel Jugendarbeit gemacht. Bei uns gab es eine ganz florierende Jugendarbeit, und ich bin auch  über viele Jahre Gruppenleiter einer Jugendgruppe gewesen.

 

Was war deine Motivation dazu in der Kirche aktiv zu sein?

Als wir damals aus Holland weg nach Fürstenau gezogen sind , da war ich 9 Jahre alt, da ging es dann darum wie ich denn den Kontakt zu anderen Jugendlichen aufbauen kann und da hat ein Arbeitskollege von meinem Papa gesagt, ich solle doch in die Jugendgruppe gehen. Das habe ich dann so gerne gemacht, dass es dann irgendwann zu einer Selbstverständlichkeit wurde und ich auch gerne Gruppenleiter werden wollte. Also ich hatte einfach gute Erfahrungen damit und habe es gerne gemacht.

 

Wenn du an das Wort "Messdiener" denkst: Was für 3 Worte/Wörter fallen dir dazu ein?

  1. Schöne Gottesdienstgestaltung
  2. engagierte Kinder und Jugendliche
  3. viel Gewusel in der Sakristei

Die meisten Ministranten haben einen Dienst den sie besonders gerne ausüben. Was war das bei dir?

Also es gibt nicht wirklich eine Sache , aber  ich habe am liebsten Werktags gedient. Da war es dann immer etwas schlichter, das hat mir da schon gefallen.

 

Als Messdiener erlebt man ja viele skurrile Dinge, sei es im Gottesdienst oder außerhalb bei  Gruppenstunden, Lagern, Ausflügen. Fällt dir dazu eine Geschichte ein?

Ich habe mal das falsche Weihrauchfass zur Beerdigung mitgenommen in dem keine Kohle drin war und dann hat der Pastor so getan, als ob da was drin wäre. Wir hatte zwei Weihrauchfässer und  ich hatte eben das falsche mitgenommen. Und ich hatte Angst, dass die Kohle unterwegs beim rumspielen rausgefallen ist, aber es stellte sich dann heraus, dass ich einfach das falsche Fass dabei hatte.

 

Noch eine Geschichte zu der zweiten Messe die ich in meinem Leben gedient habe. Da war ich mit meinem Papa in der Kirche und es war kein Messdiener da, und der Pastor hat  mich immer gewunken. Aber ich habe so getan, als wenn ich ihn nicht gesehen habe, weil ich mich nicht getraut habe alleine zu dienen. Und dann kam der zu mir in die Kirche - was ich noch schlimmer fand - und hat mich dann rausgeholt. Und während der Messe habe ich dann immer auf meinen Papa geguckt, weil  er mir dann immer gezeigt hat, was ich als nächstes machen muss.

 

Ein anderes Mal sollte ich das Licht von der Osterkerze zum Altar bringen, da war Altarweihe, und als ich vorne ankam und strahlte und dem Pastor das Licht entgegen hielt, hab ich erst gemerkt, dass die Kerze unterwegs schon wieder ausgegangen ist.

 

Als ich Messdienergruppenleiter war kam ich dann einmal in die Kirche und dann spritze mich eim Messdiener mit einer Wasserpistole an und sagte, dass ich jetzt geweiht sei, weil das Weihwasser war. Danach bin ich dann immer etwas eher zur Gruppenstunde gekommen.

 

Siehst du zwischen der Zeit als du Messdiener warst und der heutigen Zeit Unterschiede? Ist irgendwas anders geworden?

Ja, ich finde früher war es strenger und man bekam eher mal eine blöde Bemerkung, wenn man was falsch gemacht hatte. Und heute habe ich eher den Eindruck, dass da viel mehr Verständnis ist und man froh ist, wenn es jemand macht. Und klar, als ich anfing gab es noch keine Messdienerinnen.

 

War dir in der Kirche schon einmal langweilig?

Ja sicher. Also einerseits ist es schön, wenn man im Gottesdienst mal eine lange Weile hat, um zu beten und seinen eigenen Gedanken nachzugehen und da schweife ich schon mal ab und habe dann das Gefühl, dass ich dann näher am Eigentlichen dran bin, als wenn ich jetzt konzentriert zuhöre. Wenn ich allerdings selber im Gottesdienst vorstehe, dann ist mir noch nie langweilig gewesen, weil man ja doch eher im Dienst ist. Ne, aber wie gesagt, als Gottesdienstteilnehmer  schweife ich schon mal ab.

 

Gibt es etwas was du uns, den Messdienern St. Marien, schon immer einmal sagen wolltest, aber aus irgendwelchen Gründen noch nie getan hast?

Ich freue mich immer, wenn Messdiener da sind, weil ich merke, dass ich traurig bin, wenn keine da sind, und das kann ich ja dann tatsächlich nicht sagen, weil eben keiner da ist.

Aber wichtiger zu sagen ist, wie sehr ich mich freue, wenn wir den Gottesdienst gemeinsam gestalten können.

 

Hast du eine Lieblingbibelstelle?

"Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben." (Johannes 10, 10)

Das ist meine derzeitige Lieblingbibelstelle, das wechselt immer mal.

 

Berge oder Meer?

Abwechselnd. Im Sommer Berge, im Winter Meer.

 

Schokolade oder Chips?

Chips.

 

Auto oder Fahrrad?

Auto.

 

Kaffee oder Tee?

Kaffee.

 

Komödie oder Horrorfilm?

Komödie.

 

Achterbahn oder Wellness?

Früher Achterbahn, heute Wellness.

 

Brot oder Brötchen?

Naja, wie soll ich sagen... Wenn es immer Brötchen gäbe, fände ich das doof. Also normalerweise Brot und Sonntags Brötchen.

 

Nuss-Nougat-Creme oder Marmelade?

Beides nicht besonders.

 

WhatsApp oder Facebook?

Eher Facebook.

 

E-Mail oder Brief?

Brief ist schöner, E-Mail geht schneller.

 

Vielen Dank für das Interview!

Vielen Dank für die Idee und hier mitmachen zu dürfen.