Heilig Geist

Alles über die Tagungskirche Heilig Geist

Daten & Fakten

Baujahr 1958
Sitzplatzanzahl  100 Plätze
Länge /
Höhe des Kirchturms 35 Meter
Die Kirche Heilig Geist wurde Ende der 50er Jahre erbaut. Sie ist noch vor Gründung des Bistums Essen vom Erstbistum Köln genehmigt und geplant worden. Durch die Neugründung des Ruhrbistums 1958 wurde sie die erste Kirche, die der neue Bischof von Essen, der spätere Kardinal Hengsbach, konsekrierte. Ganz im Stil der 50er noch als Zeltkirche konstruiert, besteht sie im Wesentlichen aus Stahlbeton. Die Außenhülle ist mit einem Ziegelverblender versehen, der im Gotischen Verband verarbeitet wurde. Alle weiteren Bauten wie das Pfarrhaus,

der Kindergarten und das Jugendheim weisen danach dieselbe Fassade auf. Auch der bei vielen Kirchen ab dieser Zeit eingesparte Turm ist hier vorhanden und besteht ebenso aus einer massiven Stahlbetonschale. Da im Zuge der Gründung der neuen großen Pfarreien im Jahr 2007 die Kirche Heilig Geist künftig nicht mehr aus Kirchensteuermitteln finanziert werden wird, wurde sie 2009 umgebaut zu einer Tagungskirche. Die neu entstandenen Räumlichkeiten im kleiner gewordenen Kirchenraum stehen nun für Gemeindeveranstaltungen und Vermietungen zur Verfügung. Die Kosten für den Umbau wurden durch den Verkauf des ehemaligen Pfarrheimes und eines Kirchengrundstückes gedeckt.

Der Eingang erfolgt durch den Turm und führt so von einem niedrigen dunklen Bereich ins helle zeltartige Kirchenschiff, das von einem noch höheren Altarraum abgeschlossen wird. Durch eine Reihe von Oberlichtfenstern fällt in diesen Altarbereich sonntags vormittags die Sonne, so- dass es – unterstützt durch die Raumfolge – eine gewisse Dramatik in der Lichtführung gibt. Diese architektonisch wichtige Konzeption sollte bei dem nun erfolgten Umbau erhalten bleiben.

Auffällig ist auch die Größe des Altarraums, der sich eine Stufe über dem Kirchenschiff erhebt. Zusammen mit der Altarinsel aus 4 Stufen tschechischen Granits und dem noch um eine weitere Stufe erhöhten Tabernakelpodest ergibt sich eine axiale Anlage, die den Blick auf sich zieht. Auch diese Axialität wurde bei der Umbauplanung mit aufgegriffen. So liegt in der Achse symmetrisch der mittlere große neue Raum, der sich über vier Wandschiebeelemente mit dem Kirchenraum verbinden lässt. In der Symmetrie wird er einerseits auf der Eingangsseite von den WCs und Garderoben und auf der anderen Seite von einer Küche und einem Stuhllager begrenzt.

Auf dieser Seite liegt auch die Montanstube, der kleinere Versammlungsraum, der über eine - über die Pfarrgrenzen hinaus bekannte – Sammlung vorwiegend von Fotografien aus der Oberhausener Montangeschichte verfügt. In die einen halben Meter dicke Betonaußenwand wurden 2 große Fensteröffnungen gesägt. Diese neue Raumgruppe nimmt die hintere Hälfte des früher mit Bänken bestandenen Kirchenraumes ein. Im eigentlichen Kirchenraum verbleiben so noch 5 Bankreihen mit insgesamt 100 Plätzen. Auch in der Höhe ist diese eingefügte Raumgruppe auf ca. die Hälfte der 6–7 Metern Raumhöhe des hinteren Kirchenschiffes beschränkt. So kann man gewissermaßen von einem Haus im Haus sprechen.

Konsequenterweise ist die Stahlbetondecke, die diese Räume abschließt und auf 12 Stützen (entsprechend der Anzahl der Apostel) steht, auch unabhängig vom vorhandenen Tragwerk ausgebildet. Auf dieser Decke befindet sich eine Ausstellungsfläche mit einer Größe von ca. 220 Quadratmetern. Hier finden Ausstellungen statt, die sowohl von Externen als auch von der Gemeinde organisiert werden.

Die Grundausstattung wie das mit Bergkristall geschmückte Altarkreuz, der Altar, Tabernakel und Taufstein sowie auch der Kelch sind noch in ihrer Ursprünglichkeit komplett erhalten. In den 80er Jahren hat der Künstler Stratmann (Essen) die Altarrückwand als großes Gemälde mit den 7 Flammen des hl. Geistes gestaltet.
Da die Kirche bisher nur über eine ölgefeuerte Warmluftheizung für den großen Raum verfügte, musste auch ein neues Heizsystem installiert werden. Eine im Turm eingebaute Außenluftwärmepumpe speichert wahlweise Wärme in der neuen Betondecke oder bedient für kurzfristiges Aufheizen Einzelheizkörper in den neuen Räumen.

Bewusst wurden bei dem Umbau einfache bzw. vorhandene Materialien eingesetzt. So blieb die neue Betondecke in der Untersicht schalungsrau wie die ursprünglichen Kirchenwände aus den 50er Jahren. Die Wandabtrennungen sind lediglich weiß gestrichen. Aus den nicht mehr benötigten Kirchenbänken wurden Brüstungsgeländer für die Ausstellungsebene und Treppenstufen für den Zugang aus der Kirche. Ausgebaute Schieferbodenplatten wurden zu Kleinmosaik zersägt und der Bereich der Fundament um die neuen Stützen herum damit gepflastert. Ein Teil der Leuchten für die Nebenräume wie Stuhllager und WCs wurden aus den Altbeständen des vorherigen Pfarrheimes weiterverwendet. Selbst die randlose Doppelglastür aus dem ehemaligen Windfang konnte als Durchgang zwischen Foyer und Kirchenraum eingesetzt werden. Dank einer Zuwendung aus der Sparkassenbürgerstiftung konnte eine Kücheneinrichtung und WC-Trennwände beschafft werden.  Ein nicht geringer Teil der Einrichtung wie u. a. die Küche wurde von Aktiven aus der KAB in Eigenleistung montiert.

Insgesamt steht der Umbau der Kirche Heilig Geist zu einer Tagungskirche für einen pragmatischen Umgang mit einer vorhandenen Bausubstanz. Funktionen, die früher auf mehrere Gebäude verteilt waren, sind heute im wichtigsten Gebäude zusammengefasst. Damit bleibt das identitätsstiftende Bauwerk, das die Präsenz der Kirche vor Ort sichtbar darstellt, erhalten.

 

Es ist aber nicht mehr Gemeindekirche, sondern steht für vielfältige Funktionen (wie Veranstaltungen) für die neue Gemeinde St. Marien in der Großpfarrei im östlichen Pfarrgebiet zur Verfügung.
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